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Gedanken zum gesunden Umgang mit Smartphone & Co.

Als Psychotherapeutin bemerke ich immer häufiger, wie sehr die ständige Erreichbarkeit durch unsere Smartphones in den vergangenen Jahren dazu geführt hat, dass das subjektive Stressempfinden immer weiter zunimmt. Ich nehme diesen Umstand zum Anlass, an dieser Stelle regelmäßig über Wege zu berichten, wie wir wieder mehr zu uns selbst finden und uns auf Dinge konzentrieren können, die für uns positiv sind. Der gesunde Umgang mit elektronischen Geräten wie Smartphone, Tablet und die Nutzung der Sozialen Medien müssen geübt werden, da es ansonsten dazu kommen kann, dass wir uns in einem ununterbrochenen Gehetztsein befinden, mehr und mehr fremdbestimmt und von der Welt außerhalb unseres Selbst gegeißelt werden.

 

Die britische Marketing-Agentur Tecmark stellte anhand einer Studie fest, dass wir unser Smartphone täglich durchschnittlich drei Stunden und sechzehn Minuten verwenden. Zwischen 80 und 200 Mal pro Tag entsperren wir es – um häufig nichts Wichtiges oder rein gar nichts zu erfahren (jeder kennt Phantomklingeln, -vibrieren). Dass dieses Verhalten etwas mit uns macht und unsere Gefühlslage verändert, liegt auf der Hand: wir kommen immer schwerer und seltener zur Ruhe.

 

Aktuell unter den Schlagwörtern „Digital Detox“ oder „Digital Balance“ propagierte Bewegungen sprechen sich für die digitale Entgiftung bzw. Schlankheitskur aus, für einen gesunden Umgang mit dem Smartphone. Natürlich kann auch ich Ihnen die „allgemeinen“ Ratschläge mit auf den Weg geben: keine Smartphone-Nutzung ab einer bestimmten Zeit abends (am besten, Sie schalten sämtliche elektronische Geräte ab 19/20 Uhr aus und erst morgens wieder ein – wie z. B. Medizinnobelpreisträger Thomas Südhof, der noch weiter geht und die Geräte erst wieder nach dem Frühstück aktiviert (vgl. Kleine Zeitung, 18.01.2018, S.32)), kein Handy bei Tisch, im Bad, auf der Toilette, im Schlafzimmer.

 

Der erste Schritt zurück in die richtige Richtung sollte außerdem eine strikte Trennung von Arbeit und Freizeit sein, wie eine in der Fachzeitschrift „Business and Psychology“ veröffentlichte Studie der Universität Zürich nun herausgefunden hat. Unser Wohlbefinden darf durch die ständige Erreichbarkeit nicht geschwächt werden.

 

Was heißt das nun? Zeiten, in denen wir tatsächlich unerreichbar sind, sollten eingehalten werden – aber dafür müssen sie zuerst in unseren Alltag integriert werden. Etwas, das heute gar nicht mehr so einfach ist. Und wenn Sie smartphonefreie Zeiten planen, sollten Sie natürlich wiederum darauf achten, diese Zeit nicht aufholen zu wollen und die Nutzung stark zu steigern, sobald das Handy wieder in Ihrer Hand liegt.

In der Praxis konnte ich darüber hinaus feststellen, wie heilsam das Sein in der Natur ist. Deshalb ist es meines Erachtens essenziell, kein elektronisches Gerät in der Natur, beim Spazierengehen und Wandern zu benutzen oder/und einfach nur in der Sonne zu sitzen, in den Himmel zu schauen, überhaupt Himmelslicht zu „tanken“ – und seinem eigenen Atem zu lauschen. Ich werde in weiteren Beiträgen noch auf die „Ökotherapie“ bzw. die naturgestützte Psychotherapie eingehen, da ich damit erstaunliche therapeutische Fortschritte erziele (siehe dazu auch "Heilraum Natur").

 

Ihre Achtsamkeit ist jedenfalls gefordert. Konzentrieren Sie sich wieder auf Wesentliches, erinnern Sie sich an Dinge, die Sie früher gerne gemacht haben – für die Ihnen nun aber scheinbar keine Zeit bleibt. Denn zahlreiche Untersuchungen zeigen: Zeit wäre zur Genüge vorhanden. Insgesamt benutzen wir unsere Smartphones nämlich 22 Stunden pro Woche. Das ist fast ein ganzer Tag.

 

 

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Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

Psychotherapeutin 

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