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Bindungstraumata mithilfe des Heilraums Natur bearbeiten

In der Regel werden Bindungstraumata in der Kindheit erfahren und basieren auf psychischer, emotionaler oder/und physischer Vernachlässigung. Erlebt ein Kind in seinen ersten absolut prägenden Jahren keine sicheren Beziehungen, auf die es sich stets verlassen kann – das beginnt bereits bei glücklicherweise immer seltener gebrauchten „Weisheiten“, wie Babys schreien zu lassen, schade nicht, sondern stärke sogar die Lungen –, kann ein Mensch für den Rest seines Lebens Probleme damit haben, enge und intime Beziehungen einzugehen. Bestenfalls wird dann von eher introvertierten Menschen gesprochen, die sich selbst zwar am nächsten sind, aber nicht darunter leiden und ihre Eigenheiten z. B. auf ihre individuelle Persönlichkeit zurückführen. Doch gibt es genügend Ausprägungen, die sich im schlechtesten Fall sogar in unspezifischen und (chronischen) körperlichen Symptomen äußern und die Betroffenen sowie deren emotionale Befindlichkeiten natürlich stark beeinflussen.

 

Wurde nie erlernt, mit Krisen zurechtzukommen, und wurden keine sicheren Beziehungen erfahren, kann auch künftig nicht auf erfolgreiche Bewältigungsstrategien zurückgegriffen werden. Deshalb haben traumatisierte Personen weniger Möglichkeiten als geschützt aufgewachsene Personen, z. B. mit depressiven Verstimmungen, Depressionen, Angststörungen etc. umzugehen – im Gegenteil: bei ihnen äußern sich solche Symptome erst recht und treten Krankheiten auf. Da Bindungsstile in den meisten Fällen außerdem an die nachfolgenden Generationen übertragen werden, beginnt dieser negative Kreislauf immer wieder von vorne.

 

Neben klassischen Methoden der Traumabewältigung setze ich bei der Behandlung tiefliegender Verletzungen – die selbstverständlich auch „erst“ im Erwachsenenalter passieren können – darauf, das Innerste zu nähren und zu stärken. Dafür kommt es gerne zur Einbeziehung der Natur (siehe „Heilraum Natur“). Die Natur ermöglicht es uns unter anderem, kreativ zu sein. Und nur, wer kreativ ist, der kann sich selbst als stark und handlungsfähig erleben. Gerade in einer Gesellschaft und in einem Umfeld, das sich pausenlos anpasst, verändert und uns mit zu vielen Informationen versorgt, als physisch wie emotional gut für unsere Körper ist, kann es aufgrund der aktuellen sehr herausfordernden Umstände – und noch mehr, wenn ein Bindungstrauma vorliegt – schnell zu Überforderung kommen. Immer mehr Kompetenzen sind gefragt, immer mehr Strategien, um sich zurechtzufinden: unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten, digitale, verbale, nonverbale, informelle, noninformelle etc. Gemeinsam mit der Natur erlebt der Mensch nun, sich wieder zu erden. Hier kann schon ein Baum Halt geben kann, wenn man ihn bloß erfühlt.

 

Bindungstraumatisierte Menschen fühlen sich häufig davon abgehalten, glücklich zu werden. In der Therapie erfahren Betroffene, dass das nicht sein muss. Sich zu erden gilt in Bereichen der Achtsamkeitstheorie als zentraler Punkt, um mit sich selbst und der Umwelt wieder ins Reine und ins Gleichgewicht zu finden. Als „banal“ empfundene Tätigkeiten wie Graben, Putzen, Geschirrspülmaschine ein- und ausräumen, Wäsche zusammenlegen etc. können tatsächlich zu innerer Ruhe und mehr Achtsamkeit führen – und damit zum Innersten, das gestärkt werden kann. Dadurch wird es schließlich möglich, die erfahrenen Traumata als Teil des Selbst zu begreifen, nicht aber als unbedingtes Muss zum Verzicht auf ein gelungenes Leben zu erfahren.

Die Wichtigkeit einer Bezugsperson ist insbesondere in der Kindheit zentral. Fehlt diese, ist es unter Umständen sogar möglich, in der Natur eine stete Vertrauensbasis zu finden und die Natur für sich zu nutzen, in ihr Sicherheit zu sehen. In zahlreichen Romanen erleben wir die Natur als Rückzugsort, der Halt gibt. Die Natur kann in diesem Sinn als eine Art verlängertes Ich genutzt werden, da sie es vermag – nicht nur, aber insbesondere durch ihre Ruhe –, Inneres nach Außen zu kehren und Unbewusstes erlebbar zu machen. Sie urteilt nicht und ist schlicht da für jemanden, der Beständigkeit sucht – obgleich die Natur, was nicht vergessen werden darf, jedenfalls wilde Kräfte entfesseln kann, die alles andere als Halt gebend sind. Aber Unberechenbarkeit ist nichts per se Negatives, sondern im Laufe des Heranwachsens sogar essenziell. Allerdings lernen Menschen nur in gesundem Maße, mit Niederschlägen umzugehen.

 

 

Bei Interesse am Heilraum Natur oder an einem Erstgespräch kontaktieren Sie mich gerne.

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Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

Psychotherapeutin 

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