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Was Trennungsbegleitung (nicht nur therapeutisch) leisten kann

In den letzten Beiträgen (März- und Aprilbeitrag) durfte ich näher auf den Weg hin zu einer Paartherapie und den Nutzen derselben eingehen. Die begleitende Beratung kann dabei fast immer Lösungswege aufzeigen, Konfliktherde benennen und löschen.

 

Wenn nun trotz ehrlicher Versuche, mit der Partnerin oder dem Partner zu einem (neuen) gelingenden Miteinander zu gelangen, keine Lösung zunehmend belasteter und belastender Partnerschaftsthemen gefunden wird, kann es angezeigt sein, auch bei einer Trennung professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Um sich für eine (therapeutische) Trennungsbegleitung zu entscheiden, muss man allerdings nicht (mehr) zu zweit sein. Diese Beratungsform richtet sich sowohl an Paare, Familien als auch an Einzelpersonen. Sie hilft, vergangene Trennungen aufzuarbeiten oder zukünftige offener und/oder überschaubarer und konfliktärmer oder – im besten Fall – frei von Konflikten zu gestalten.

 

In vielen Fällen unerlässlich scheint diese Form der therapeutischen Begleitung dann, wenn neben Partnerin oder Partner andere in die Konfliktsituation integriert wurden. Dies trifft beinahe immer auf (gemeinsame) Kinder zu; hier kann die gesamte Familie von professioneller Unterstützung profitieren, sofern partnerschafts- oder familienintern zu keiner befriedigenden Lösung für alle Beteiligten gefunden wird. Besonders Eltern bleiben, auch wenn es für Betroffene phasenweise nicht immer einfach zu akzeptieren ist, durch ihre Kinder miteinander verbunden. Um diese Verbundenheit neu zu definieren und auch neu denken und erfassen zu können, bedarf es manchmal (psychotherapeutischer) Inputs, die (seelische) Blockaden zu lösen versuchen oder erstmals aufzeigen.

 

Die Trennungsbegleitung als „trennungsbegleitende Therapie“ impliziert das Vorwärtskommen aller Betroffenen und damit ein Ziel psychotherapeutischer Begleitung. Der Nutzen einer Trennungsbegleitung liegt darin, die seelischen Bedürfnisse der Beteiligten wahrzunehmen, jeder und jedem von der Trennung Betroffenen ein Sprachrohr in die Hand zu geben, um auch bisher Unbenanntes durch die Therapeutin oder den Therapeuten betrachten zu können. Dies ist insofern wichtig, als manchmal Beteiligte (z. B. Kleinkinder, Kinder) ihre Gefühle (noch) nicht in dem Maße artikulieren können, um wahrgenommen zu werden. Eltern, die miteinander in Konflikt geraten und ganz in diesem verankert sind, können zwar ihr Bestes geben, diesen zu bereinigen, sie müssen unter Umständen aber erst wieder auf die (emotionalen) Bedürfnisse der Kinder aufmerksam gemacht werden – insbesondere dann, wenn Kinder eine Belastung nicht offen nach außen tragen.

 

Die Trennungsbegleitung

… benennt Konfliktherde und/oder emotionale Verletzungen, um sie zu neutralisieren und/oder zu akzeptieren, bevor sie sich in tiefgreifende, persönlich verletzende und intensive Emotionen wie Wut oder Hass umwandeln.

… lehrt, loszulassen und respektvoll Abschied zu nehmen, um der gemeinsamen Zeit nicht ihren Wert abzusprechen.

… gibt allen Beteiligten die Möglichkeit, gehört zu werden, damit Ungesagtes nicht den notwendigen Raum für Neues füllen kann.

… kann persönliche Themen, die an die Oberfläche drängen, aufzeigen und so dabei helfen, sich selbst besser kennenzulernen und (neue) Perspektiven – auch für die eigene Zukunft – zu erfahren.

… hilft, konstruktiv zu bleiben und gibt damit insbesondere Eltern die Chance, gemeinsame Verantwortungen und Erziehungsfragen (wieder) mitdenken, klären oder/und sich selbst und die Kinder in den neuen Rollen organisieren zu können.

… hilft, Kinder zu entlasten, um ihnen zu zeigen, dass sie für die Konflikte ihrer Eltern nicht verantwortlich sind, auch wenn es sich für viele Kinder so anfühlt.

 

 

Sollten Sie sich in einer Trennungssituation befinden, die Sie unglücklich macht und/oder Ihnen das Gefühl gibt, die Kontrolle zu verlieren, kontaktieren Sie mich gerne.

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Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

Psychotherapeutin 

 Tel.:0664 8937 872

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