Die Corona-Pandemie verlangt uns weiterhin viel ab. Selbst nach Aufheben des Lockdown sind sich Expertinnen, Experten und die Regierungen in aller Welt einig: Wir sollen weiter Abstand halten und insbesondere ältere und immungeschwächte Personen schützen, indem wir diese nicht persönlich treffen. Und das in der (Vor-)Weihnachtszeit. 

Ein Ausnahmezustand, der seit einem dreiviertel Jahr andauert, kann selbst jene unter Druck setzen, die bisher gut zurechtgekommen sind. Weihnachten und Silvester mit der (Groß-)Familie sollte heuer ausfallen, unzählige Menschen werden über die Weihnachtsfeiertage und zum Jahreswechsel alleine sein. Auch wenn Betroffene es kaum noch hören mögen, so muss Alleinsein nicht gleichzusetzen sein mit Einsamkeit. Die Medien sind voller Ratschläge, wie wir mit unseren Liebsten in Kontakt bleiben können, und das digitale Zeitalter mit seinen vielseitigen Kommunikationstechnologien kann akute Einsamkeit lindern. Doch hilft ein Bildschirm, der uns den schmerzlich vermissten Menschen per Videotelefonie anzeigt, nur, den äußersten Schmerz zu nehmen. Sobald das Display wieder schwarz ist, kommen möglicherweise trostlose Gedanken zurück. 

Im vergangenen Monat habe ich auf einige Möglichkeiten hingewiesen, die wir haben, um unser inneres Wohlbefinden zu (ver-)stärken, Energie und Gesundheit zu tanken – sie sind weiterhin gültig und wichtig, bitte lesen Sie gerne nach. 

Es sind wahrscheinlich viele liebgewonnene und jahrzehntealte Rituale, die am heurigen Heiligen Abend, an den Weihnachtsfeiertagen und zum Jahreswechsel adaptiert werden müssen. Bleiben Sie offen für eine neue Festlichkeit mit neuen Ritualen, die auf Ihre Situation maßgeschneidert sind. Horchen Sie in sich hinein und erahnen Sie vielleicht, was Sie glücklich macht. Ist es ein gutes Buch, das Sie in Ruhe lesen können? Eine besondere Speise, die Sie sich nur selten gönnen? Beschenken Sie sich selbst mit einem Abend, an den Sie sich gerne erinnern werden, weil er in Ihrem Lebenslauf etwas positiv Besonderes ist.

Sie müssen nicht auf Geschenke für Ihre Lieben verzichten, schreiben Sie Briefe, basteln Sie etwas, überlegen Sie sich Überraschungen und hinterlegen Sie diese an geeigneter Stelle – sofern Sie gerne schenken. Alternativ können Sie Gutes tun und dadurch selbst Glück empfinden, indem Sie beispielsweise Dinge zusammensuchen und verschenken, die Sie nicht mehr benötigen, die aber andere noch gebrauchen können, wie Kleidung, Spielsachen, Möbel. Hilfsorganisationen, Kirchen und Gemeinden holen diese Dinge auch gerne bei Ihnen ab und wissen, wo sie am nötigsten gebraucht werden.

Heuer besteht außerdem eine außergewöhnliche Möglichkeit, Weihnachten „unter den Tisch fallen“ zu lassen, wenn Sie mit diesem Fest in der Vergangenheit eher Stress als Freude verbunden haben. Zahlreiche Menschen werden durch Familienzusammenkünfte und 4-Gänge-Menüs, die sie für etliche Verwandte und Bekannte kreieren müssen, stark belastet. Heuer müssen Sie sich nicht rechtfertigen. Sie können einen freien Abend ohne Zwischenrufe verbringen.

Fehlen Ihnen Gespräche und körperliche Berührungen, nutzen Sie alltägliche Besorgungen für mehr als ein Vorübergehen am anderen. Vielleicht ergibt sich ein kurzes Gespräch mit der Kassiererin oder dem Marktverkäufer. Verwöhnen Sie sich selbst mit einem wohltuenden, wärmenden Fußbad, stöbern Sie durch Podcasts zu den Themen, die Sie bewegen und über die Sie noch Neues erfahren können. 

Wir können natürlich nicht allen negativen Gedanken gleich gut begegnen, aber wir können uns in Gelassenheit üben, die nicht nur in dieser Situation, sondern im Leben allgemein ein wertvolles Gut ist.

Hier finden Sie Unterstützung

Wenn Sie akut belastet sind und Unterstützung benötigen, scheuen Sie sich nicht und melden Sie sich bei einer der zahlreichen Stellen, die speziell dafür eingerichtet wurden, weil es heuer so vielen Menschen geht wie Ihnen. Hier finden Sie geeignete Links und Kontaktdaten: https://www.psychotherapie-neunkirchen.at/2020/09/24/krise-im-außen-und-krise-im-innen-wenn-die-aktuellen-mehrbelastungen-folgen-haben-so-finden-sie-hilfe/

Selbstverständlich bin auch ich für Sie da und stehe Ihnen unterstützend zur Seite.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten sowie Gesundheit und innere Ruhe als kostbarste Geschenke!

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