· 

Jahresrückblick

Zum Jahresstart bietet mein Rückblick auf meine Beiträge aus dem letzten Jahr die Möglichkeit, sich nochmals mit ausgewählten Themen und Erkenntnissen zu beschäftigen. Freuen Sie sich auch heuer auf eine Auswahl an vielseitigen und informativen Inhalten. Ich danke Ihnen für Ihr Interesse an meinem Blog und wünsche ein erkenntnisreiches, positives 2024!

 

Im Februar habe ich beschrieben, wie nachteilige Kindheitserfahrungen wie Gewalt, Vernachlässigung, Familienkonflikte, Armut und Diskriminierung langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und zwischenmenschliche Beziehungen haben können. Diese Erfahrungen können zu Herausforderungen wie Angstzuständen, Depressionen, Selbstwertproblemen und Schwierigkeiten im Aufbau von Beziehungen führen. Professionelle Unterstützung, Selbsthilfegruppen, gesunde Bewältigungsstrategien und Selbstfürsorge helfen bei der Verarbeitung dieser Erfahrungen.

 

Im März beschäftigte ich mich mit den Traumata der letzten Jahre und thematisierte die Auswirkungen von Ereignissen, einschließlich der Corona-Pandemie, auf Kinder und Jugendliche. Ich betone, dass individuelle Reaktionen auf solche Traumata variieren können und hebe die Bedeutung der Eltern-Kind-Interaktion und mögliche epigenetische Veränderungen hervor. In diesem Beitrag zeige ich auf, wie Stress, Isolation, Bildungsrückstände und finanzielle Probleme die psychische Gesundheit von Kindern beeinträchtigen können. Zudem weise ich einmal mehr auf die positive Wirkung der Naturtherapie als Bewältigungsstrategie hin.

 

Im April konzentrierte ich mich auf toxischen Stress und den Umgang damit. Ich erläutere, wie anhaltender Stress das Gehirn beeinträchtigen kann, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, und streiche hervor, dass dieser Stress sowohl die kognitive als auch die emotionale Entwicklung negativ beeinflussen kann. Als Lösungsansatz gehe ich auf die Bedeutung eines sicheren sozialen Umfelds und die Reduzierung von Informationsüberflutung ein und empfehle, auf wesentliche Dinge zu fokussieren und bewusst Pausen von der ständigen Informationsflut einzuplanen.

 

Im Mai und Juni folgte die Abgrenzung der Psychotherapie von Lebensberatung, psychologischer Unterstützung und psychiatrischen Interventionen. Ich kläre darüber auf, dass Psychotherapie ein eigenständiges Heilverfahren zur Behandlung psychischer Störungen ist, während Lebensberatung sich ausschließlich auf persönliche Entwicklung und Lebensbewältigung konzentriert – was auch Teil von Psychotherapie ist – und keine medizinischen Diagnosen stellt. Psychotherapie zielt auf langfristige, nachhaltige Effekte ab, während psychiatrische Behandlungen von Ärzt:innen durchgeführt werden, die sich auf Diagnostik und medikamentöse Therapie spezialisieren. Psychologische Unterstützung hingegen beinhaltet Beratung und Diagnostik, ohne sich auf eine spezifische Methode oder ein Menschenbild zu konzentrieren, wie es in der Psychotherapie der Fall ist. Zudem beleuchte ich, inwiefern sich die Zielsetzungen, Methodiken und gesetzlichen Regelungen dieser Bereiche unterscheiden.

 

Im Juli führte ich eine Unterscheidung zwischen (negativer) Einsamkeit und (positivem) Alleinsein durch. Alleinsein kann eine bereichernde, selbstgewählte Erfahrung sein, während Einsamkeit oft unfreiwillig und mit negativen Emotionen verbunden ist. Ich beschreibe, wie die aktuellen Krisen und die verstärkte Nutzung digitaler Medien zu sozialer Isolation und Einsamkeit beitragen können. Da Einsamkeit nicht nur körperliche und psychische Auswirkungen haben, sondern auch inmitten von Beziehungen auftreten kann, stellte ich im August Strategien zur Überwindung von Einsamkeit dar. In diesem Beitrag empfehle ich, aktiv soziale Interaktionen zu suchen, bestehende Beziehungen zu pflegen und neue durch Hobbys und ehrenamtliche Arbeit zu knüpfen. Auch die Nutzung digitaler Plattformen kann hilfreich sein. Bei anhaltender Einsamkeit ist die professionelle Unterstützung durch Psychotherapeut:innen angeraten, um soziale Verbindungen aufzubauen und die Einsamkeit zu bewältigen.

 

Im September, Oktober und November befasste sich eine Reihe mit Autismus und Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die soziale Interaktion, Kommunikation und das Verhalten beeinflusst. Autismus sollte als ein Teil der neurologischen Vielfalt und nicht als Störung gesehen werden. In der Psychotherapie wird ein individualisierter Ansatz empfohlen, der soziale Fähigkeiten und Emotionsregulation fokussiert. Ich habe auf Herausforderungen hingewiesen, denen Menschen mit Autismus und deren Angehörige gegenüberstehen. Die Schwierigkeiten hinsichtlich der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie besondere Verhaltensweisen und Interessen von Menschen mit Autismus benötigen Akzeptanz, Verständnis und individuelle Unterstützung. Die Rolle von Familie und Freund:innen sowie die gesellschaftliche Integration und Bildung für ein besseres Verständnis von Autismus sind vonnöten. Zusätzlich habe ich auf ein kaum bekanntes Phänomen hingewiesen und die Geschlechterunterschieden bei Autismus aufgezeigt. Autismus wird bei Jungen häufiger diagnostiziert als bei Mädchen, was teilweise auf Unterschiede in Diagnosesystemen und sozialen Erwartungen zurückgeführt werden kann. Bei Mädchen tritt Autismus oft subtiler auf, weshalb er leichter übersehen werden kann, was die Notwendigkeit einer geschlechtsneutralen Diagnostik unterstreicht.

 

 

Den Jahresabschluss im Dezember bildete mein Weckruf an die Gesellschaft zur Thematik der Klimaangst (Climate Anxiety). Klimaangst kann als emotionale Reaktion auf die Klimakrise und als Ansporn zum Handeln begriffen werden. Sie ist unter Jugendlichen besonders verbreitet und wird als natürliche Reaktion auf globale Bedrohungen eingestuft. Als Handlungsoptionen empfehle ich den Austausch mit anderen, das Engagement in der Klimabewegung und Selbstfürsorge als Wege, um Klimaangst zu bewältigen. Um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und diese spezifische Angst in konstruktive Bahnen zu lenken, sind auch politische Partizipation und umweltfreundliche Alltagsmaßnahmen wichtig. 

Logo zentrumerle-psychotherapie

 

Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

Psychotherapeutin 

 Tel.:0664 8937 872

office@psychodramatikerin.at

 

 

© Copyright sämtlicher Texte und Inhalte: Michaela Legl-Bruckdorf, B.A., MSc

 Die Inhaberin dieser Webseite behält sich vor, gegen jede Art der Übernahme und Verwertung durch Einzelpersonen und/oder andere Institutionen rechtliche Schritte einzuleiten.